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Wir mussten nicht ganz so zeitig aufstehen wie bei unseren bisherigen USA-Reisen, aber richtig ausschlafen war dennoch nicht drin: 5:30 Uhr klingelte der Wecker. Erstmal mit einem schönen Frühstück stärken für den langen Tag, ein letzter Check, ob alles eingepackt ist, und kurz nach halb acht verließen wir das Haus Richtung Bahnhof. Die S-Bahn war pünktlich, die U-Bahn ebenfalls, und 8:40 Uhr waren wir am Nürnberger Flughafen.

Wir hatten extra am vorigen Abend bereits online eingecheckt, brauchten also nur noch unsere Koffer aufzugeben – aber man soll ja trotzdem mindestens 2 Stunden vor Abflug am Flughafen sein, heißt es. Nun hat Nürnberg aber keinen Schalter, an dem man sein Gepäck automatisch aufgeben könnte, alles läuft über die normalen Check-In-Schalter – und die waren noch nicht besetzt für die KLM. Naja, 2 Stunden vor Abflug – also stellen wir uns schon mal an, dann sind wir auch weit vorn. So dachten wir uns das. Nur spielte die Schalterbesetzung nicht mit, sondern ließ uns warten, und warten, und warten… Und endlich, 45 Minuten vorm geplanten Boarding-Start, wurden die Schalter besetzt – die Schlange hinter uns war auch bereits entsprechend gewachsen. (Warum genau soll man dann eigentlich spätestens 2 Stunden vorher am Flughafen sein?)

Das Schalterpersonal machte aber alles wieder gut, mit wirklich guter Laune und Freundlichkeit – so muss das sein. Daumen hoch! So konnten wir uns dann schon kurze Zeit später auf den Weg zur Sicherheitskontrolle machen, und auch hier lief heute alles problemlos – keine zusätzlichen Kontrollen, kein Auspacken des Handgepäcks – man sieht uns eben an, dass wir ehrliche Reisende sind. Am Gate lief ebenfalls alles reibungslos und pünktlich, und wir mussten heute entgegen der Gewohnheit nicht mal mit dem Bus zum Flugzeug fahren.

Als Mama die Maschine betrat, entfuhr ihr ein „Oh Gott, ist das eng hier drin!“, was die Stewardess mitbekam und gleich fragte, ob alles in Ordnung sei. Nachdem alle Passagiere ihre Plätze eingenommen hatten, kam sie extra nochmal zu uns hinter und berichtete, dass sie mit dem Piloten gesprochen habe, dass es ein ruhiger Flug von 55 Minuten Dauer ohne Turbulenzen werden würde, und fragte, ob Mama etwas zu trinken haben möchte – und brachte ihr gleich daraufhin ein Wasser. Das war ein wirklich netter und zuvorkommender Service. Wieder Daumen hoch!

Ganz so ging es natürlich nicht weiter, irgendwas muss ja auch mal passieren… Aber erstmal hoben wir pünktlich ab, ein letzter Blick auf Nürnberg, und bei wolkenlosem Himmel flogen wir Richtung Amsterdam. Der Snack- und Getränkeservice kam, und Papa bestellt sich einen Tomatensaft – wir anderen vier schauten schon etwas fragend. Der Snack schmeckte (jedenfalls denen, die schon etwas essen wollten), und dann plötzlich machte es auf den Nebensitzen „schwapp“, und Mama schimpfte: der Tomatensaft war aus dem Becher gehüpft, und natürlich über Hose und Schuhe von Mama. Erfreut war sie darüber nicht…

Überpünktlich landeten wir in Amsterdam, 15 Minuten früher als geplant (wenn das nur letztes Jahr auf dem Rückflug von Edinburgh so gewesen wäre…), und hatten hier nun noch eine ganze Menge Zeit – 4 Stunden bis zum Abflug. So konnten wir in aller Ruhe den gesamten Flughafen überqueren – wir mussten schließlich von Gate B an einem Ende zu Gate F am anderen Ende. Dort fanden wir ein paar schöne Sitzplätze, lasen, aßen und tranken etwas, so dass die Zeit gut verging.

Und dann war es auch schon so weit und das Boarding begann. Erst die Priority, dann Familien mit kleinen Kindern, aber wie meistens stellten sich alle gleichzeitig an. Auf einer Anzeigetafel standen Namen, die sich am Schalter melden sollten, und unter diesen entdeckten wir Ines. Ok, ab zum Schalter. Alles in Ordnung mit den Flugdaten, nur wurde sie für einen zusätzlichen Sicherheitscheck ausgewählt. Die Freude war groß… In der ganzen Zeit hatte sich die Schlange fürs Boarding aber keinen Schritt weiterbewegt, das Boarding war gestoppt. Und wie einer der Angestellten sagte, dauert es noch mindestens eine Stunde. Toll, Verspätung – zum Glück hatten wir diesmal keinen Anschlussflug.

Nur wurde aus einer Stunde ganz schnell 1.5, 2.5, schließlich 3.5 Stunden – Abflug 20:30 Uhr anstatt 17:00 Uhr. Nun erfuhren wir auch den Grund: es gab eine Störung im Tanksystem – am gesamten Flughafen konnte kein einziges Flugzeug betankt werden. Na prima… Die neue Boardingzeit rückte näher, und kurz davor wurde verkündet „in 5 Minuten beginnt das Boarding“, was mit Beifall quittiert wurde. Also zum Schalter, damit Ines ihren speziellen Sicherheitscheck absolvieren konnte – der natürlich keine Probleme bereitete. Dann auf den Weg ins Flugzeug – doch bevor wir die halbe Gangway hinter uns gebracht hatten, bat uns eine der Stewardessen, wieder umzukehren: es gab immer noch keinen Treibstoff. Das Boarding war wieder gestoppt, und es kam, wie es kommen musste: unser Flug wurde gecancelt. So hatten wir uns den Start in den Urlaub nicht vorgestellt…

Was nun? Leihwagen, Hotelbuchung, alles futsch… Die gute Nachricht: uns wurde versichert, dass unser Gepäck an Bord der Maschine ist und bleibt und wir mit dieser Maschine am nächsten Tag nach Atlanta fliegen werden. Wenigstens etwas. So durften wir nun erstmal die Nacht auf dem Flughafen Amsterdam verbringen und hoffen, dass am nächsten Tag alles gut geht.